Das Buch der Schatten
Das Buch der Schatten einer Hexe, manche nennen es auch Grimoire, ist ihr persönliches, magisches Tagebuch und daher eine ausführliche Dokumentation der eigenen magischen Arbeit. Ein Platz an dem du alles festhalten kannst was dich rund um deine magische Arbeit so bewegt. Es ist eine Sammlung deines ganz persönlichen Wissens, welches du dir im Laufe der Zeit aneignest und ein Platz, an dem du deine ganz persönliche Arbeit dokumentierst.
Der Name „Buch der Schatten“ hat nichts Böses zu bedeuten, sondern ist entstanden, weil das Wort „Buch der Schatten“ ein Schattendasein fristet, denn es ist üblicherweise nur seinem Eigentümer zugänglich.
Das Buch der Schatten ist nicht nur ein wichtiges Buch für jede Hexe, weil in ihm ein Großteil ihres Wissens steht, sondern auch weil sie es entweder von ihren Vorfahren vererbt bekam, oder es selber hergestellt hat! Auch dieser Fakt macht es zu einem ganz besonderen Buch.
ein sehr persönliches Buch
Da dieses Buch einen so persönlichen Charakter hat und viel Persönliches über seinen Besitzer enthält (persönliche Gedanken, Schwächen) sollte man es immer gut und sicher aufbewahren. Ob man anderen Personen Einblick in sein Buch gewährt, bleibt jedem selbst überlassen. Die meisten Hexen lassen jedoch keine anderen Personen in ihrem Buch der Schatten lesen.
Früher verschlüsselten Hexen ihr Buch der Schatten mit Runen, so dass nur sie selbst und ihre Schüler und Nachkommen es lesen konnten. Auch die Hexe von heute sollte gut Acht geben, dass ihr Buch der Schatten nicht in falsche Hände gerät.
Das Buch der Schatten als Werkzeug?
Daher sehen vielen Hexen ihr Buch der Schatten als ihr wichtigstes Werkzeug an. Diese Hexen halten ihr Buch immer aktuell und führen es gründlich, andere wiederum führen ihr Buch der Schatten nur sporadisch und halten ihre Arbeit mit weniger Details fest. Dies bleibt jedem selbst überlassen und hängt auch davon ab, welcher Glaubenströmung (Religion) man angehört. Normalerweise braucht jede Hexe ein Buch der Schatten. Und zur Begründung ist zu sagen, dass man durch dieses Buch die Fortschritte, die man auf seinem ganz persönlichen Weg macht, gut nachvollziehen kann. Des Weiteren hilft es aus eigenen Fehlern zu lernen, so dass man sie kein zweites Mal macht. Wie willst du das machen, wenn du keinen Ort hast, wo du deine Arbeit niederschreibst? Bei der Bewertung der eigenen Arbeit sollte man selbstkritisch und ehrlich vorgehen, schließlich dient das Buch auch dazu, um Fortschritte zu sehen und Fehler zu erkennen.
Ein in jeder Hinsicht individuelles Buch
Individuell die Form
So wie sich jedes Buch inhaltlich unterscheidet, variiert auch die äußere Form. Und damit ist nicht nur die Gestaltung des Einbandes gemeint. Manche führen ihr Buch der Schatten in Form eines richtigen Buches, in diesem Falle handelt es sich oft um handschriftliche Niederschriften. Andere führen ihr Buch als Ringordner, oder als einen Mix verschiedener Techniken (handschriftlich + PC + Fotos...). Wieder andere führen es als Dokument auf dem Computer (Sicherheitskopie und Passwort nicht vergessen ;-) ). Die analogen Varianten werden häufig auf dem Altar abgelegt. Beim handschriftlichen Schreiben der Seiten entsteht ein Energiefluss, der sich auf das Papier überträgt und ihm eine persönliche, energetische Note gibt. Manche sind auch der Auffassung, ein handgeschriebenes Buch behandelt man sorgsamer als eines, das man, wenn nötig, immer wieder ausdrucken kann.
Auch individuell der Inhalt
Wie bereits angesprochen variieren die Inhalte von Person zu Person. Viele verwenden es sowohl als Wissenssammlung als auch als Dokumentation der eigenen Arbeit. In Bezug auf letztere Aufgabe sollte Datum, Uhrzeit, Ort und Art der jeweiligen magischen Arbeit nicht fehlen. Ergänzend wird auch festgehalten, was genau man getan hat, sowie die während des Ausführens des Rituals aufgetretenen plötzlichen Erkenntnisse oder was die kurzfristigen und langfristigen Effekte waren. Dies ist nicht nur zur Erfolgskontrolle hilfreich sondern hilft auch später, die eigene Arbeit noch einmal zu beurteilen und aus eventuellen Fehlern zu lernen.
Die meisten Hexen sagen, in ein Buch der Schatten gehören alle Rituale und Zauber, welche man ausführt, sowie deren Wirkungen. In einigen Büchern der Schatten steht auch der gesamte (magische) Lebensweg der Besitzer. Aber jede Hexe soll selbst entscheiden, was in ihr Buch kommt und was nicht. Aus diesem Grund gibt es keine 2 Bücher der Schatten, die sich gleichen.
Letztendlich kannst nur du, und du allein, den Inhalt deines Buchs der Schatten festlegen. Du kannst in dich hineinhören und dein eigenes Inhaltsverzeichnis entwickeln.
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Dein Buch der Schatten ist eine Dokumentation deines Wissens, deiner ganz persönlichen Rezepte, deiner Rituale, allem was dich bewegt und für dich wichtig ist. Deshalb solltest du nicht einfach Inhalte von Büchern oder Internetseiten abschreiben, sondern dein Buch mit deinen eigenen Inhalten füllen. Klar ist, dass so ein Buch der Schatten am Anfang sehr leer aussieht und dass man als Junghexe das Gefühl hat, es unbedingt ganz schnell wachsen lassen zu müssen, so dass es größer, dicker und geheimnisvoller wird. Aber bedenke, es ist dein persönliches Buch, welches deinen Lernweg, deine Erfahrungen beinhaltet und nicht die irgendwelcher anderer Hexen. Es muss nicht dick und voll sein, dass wird es über die Jahre von ganz allein. Wichtig ist, dass du dein Buch nur mit deinen ganz persönlichen Inhalten füllst.
Was geschieht nach dem eigenen Tod mit dem Buch? Viele Hexen geben das Buch an die eigenen Kinder weiter, denn es ist viel besser, wenn diese aus dem eigenen Buch der Schatten lernen, als aus Büchern irgendwelcher fremden Menschen. Wenn die Hexe kein Kinder hatte, oder deren Kinder sich nicht fürs Hexentum interessieren, wird das Buch der Schatten verbrannt.