Lammas

Wann wird gefeiert?

Lammas oder Lughnasadh ['Luɣnasað] wird zum abnehmenden Mond im Löwen gefeiert. Eine andere Berechnungsart, die aber zum gleichen Ergebnis kommt ist, wenn man die genaue Mitte der Zeit zwischen der Sommersonnenwende und der Herbst-Tag-und-Nachtgleiche errechnet. Auch hier gibt es wieder einen Fixtermin, nämlich die Nacht vom 31. Juli auf den 1. August. Andere Namen sind Schnitterfest, Kornfest, Opferfest und Erntedank. Auch Mariä Himmelfahrt entstand auf Grundlage dieses Festes.

Was wird gefeiert?

Das Fest markiert den Herbstbeginn und damit auch den Beginn der Erntezeit.

Mythen & Legenden

Das Fest wurde nach der Überlieferung von dem Gott Lug mac Ethnenn zum Andenken an dessen Ziehmutter Tailtiu gestiftet. Lughnasadh bedeutet „Tod des Lugh“. Lugh, der Gott des Lichts, der Getreidegott ist ein Aspekt des gehörnten Gottes, des Sonnengottes. Er opfert sich für die Menschen und das Leben. Doch er schenkt uns nur, was auch wir bereit sind, dafür einzusetzen. Ohne eigene Bemühungen in der Erntezeit gehen wir leer aus.

Wie wurde früher gefeiert?

Man entzündete riesige Holzstöße bei Mondaufgang. Zudem wurden die ersten geernteten Früchte den Göttern geopfert. Die Kelten schlossen zu diesem Fest auch Probeehen für ein Jahr und einen Tag. Blieb die Ehe unfruchtbar, wurde sie geschieden.

Welche Bräuche sind heute üblich?

Lammas ist das erste der drei Erntefeste und eine Zeit der Ruhe, des Entspannens und Abwartens. Denn zum Ernten gehört auch das Abwarten des richtigen Zeitpunktes. Wir backen das erste Brot aus dem neuen Getreide. Unseren Altar schmücken wir in Rot und mit leuchtenden Farben, die an Korn erinnern, sowie mit Getreidesträußen, Goldkamille, roten Mohnblumen, Brot, Sicheln, Speeren und Bier. Auch Löwen können aufgestellt werden. An diesem Tag essen wir bevorzugt Getreideprodukte wie etwa Brot, Hafergrütze und Kekse. Rituale werden an energiegeladenen Plätzen oder an Gräbern abgehalten. Dabei werden die Götter mit Musik, Gesängen, Spielen und Gelagen angerufen. Auch bei diesem Fest ist die Grenze zur Anderswelt dünn, weshalb sich Divinationen und Kontakte zu Wesen aus der Anderswelt besonders anbieten.